Nutzen von Masken
Masken fanden von Urgedenken in der ganzen Welt Verwendung. Das Aussehen, die Materialien, Bedeutung und der Einsatzzweck sind verschieden.
Jagd
Möglicherweise waren die ersten Masken zum Anschleichen an Wild bei der Jagd im Einsatz.
Religiöse Zwecke
Genutzt wurden Masken zu kultische Zwecken und bei der Ahnenverehrung.
Totenmasken
Totenmasken, bei denen das Gesicht des Verstorbenen abgeformt wurde, halfen beim Abschiednehmen von bestimmten Persönlichkeiten. Dazu wurde eine Puppe mit Hilfe des Maskengesichtes geschaffen und mehr als eine Woche an die Essenstafel gesetzt. So soll es im alten Rom und im mittelalterlichen Frankreich üblich gewesen, seinen Lehnsherren zu verabschieden. In der guten alten Zeit galt die persönliche Bindung den Einzelnen offenbar sehr viel.
Initationsriten
Initiationsriten für junge Männer sind ein weiterer uralter Einsatzzweck vom Masken.
Mittelalter
Im Mittelalter überragen ebenfalls pragmatische Gründe im Einsatz der Masken. Alleine die Vorstellung, in den engen mittelalterlichen Gassen von den auf die Fußwege geschütteten Fäkalien getroffen zu werden, gibt einer Schutzmaske Sinn. Die ledernen Arztmasken, welche eine Tröpfcheninfektion durch die Nase ausschlossen und eine lokale Aromatherapie mit Kräutern in den stinkenden Städten ermöglichte, ist ein gutes Beispiel.
Maskenbälle
In der Barockzeit war die Anonymität der Masken für höfische Rollenspiele von großer Bedeutung. Auf Grund aufwendiger Frisuren und Perücken fanden oft Stabmasken ihren Einsatz. Auch erfreuten sich die anonym bleibenden Damen unter Masken den Theaterdarbietungen dieser Zeit.
Theater allgemein
Travestie
Im historischen Theater war die Kunst der Travestie von größter Bedeutung. Da in sehr vielen Ländern der Erde keine Frauen auf den Bühnen erlaubt waren, behalf man sich oft mit Masken.
So kann man das chinesische No – Theater und andere Erscheinungen besser verstehen.
Commedia dell‘Arte
Das italienische Commedia dell‘Arte Theatergenre ereichte mit ihren ledernen Charaktermasken im 16. Jahrhunder ihre 1. Blüte.
Gerichtsbarkeit
Böser Blick
Henker aller Zeiten nutzten ebenfalls den Schutz der Anonymität einer Maske um der Blutschuld bei Hinrichtungen zu entgehen.
Ehrenstrafen
Schandmasken berichteten Mitmenschen von den Vergehen des einzelnen Sünders.
Heidnisches Brauchtum
Sonnenwendfeiern
Heidnische Sonnenwendfeste gingen mit ihren Masken in die Fastnachtsbräuche und den Karneval über.
Dieser Schachzug der katholischen Kirche, die Feste der dem Christentum unterjochten Völker weiterzuführen und inhaltlich zu verfremden, war äußerst erfolgreich. Jedenfalls brachte diese Kirchenpolitik eine Maskenkultur mit eine Reihe von Traditionen bis in die heutige Zeit hervor.
In den Bereich gehören Schreckensmasken. Auch gab es Strohpuppen, welche zu festgelegten Festen verbrannt wurden.
Karneval
Im Karneval erlangte man vorübergehend das Privileg, sich frei zu geben.
Dieses Ventil, welches für einige Tage oder Wochen geöffnet wurde, ermöglichte es den Herrschern, das Brodeln im Volke für sich ungeschadet herauszulassen. In Lateinmerika soll der Karneval von den Negersklaven genutzt worden sein, eigene verbotene Gottheiten zu verehren.
Venedig
Venedigs Adel nutzte einen von ihm selbst geschaffenen Schattenbereich hinter Masken, um verschiedenste Bedürfnisse befriedigen zu können. Als Seniore Maschera (also jemand unter einer Maske) war man für sein Tun nur bedingt verantwortlich zu machen. Allerdings bedarf so etwas einer zweiten Kleidung, womit man das gemeine Volk wegen seiner Armut von den Freiheiten ganz nebenbei ausschloss.
Ein Privileg eines Maskenträgers war es z.B. ab 8 Uhr morgens dem Glücksspiel beizuwohnen.
Schutzmasken
Schutzmasken gab es schon immer, sind leider selten erwähnt, abgebildet oder erhalten.
Wärmeschutz
In einer die Bronzezeit betrefffnden Ausgrabungen fand man Masken, welche wahrscheinlich dem Schutz des Gesichtes von Auskühlen gedient haben. Heute weiß man, dass ein Mensch 10 % der Wärme über den Kopf verliert. Unsere Ahnen waren somit offensichtlich äußerst pragmatisch.
Militär
Bei Militärmasken wie der ABC – Gasmaske der heutigen Zeit geht der Weg von Helmen mit Visier zurück bis hin zu den japanischen Menpo – Masken.
Arbeitsschutz
Alleine die Vorstellung, dass ein Arbeiter, welcher Schiefer für Kirchendächer geschlagen hat, von Splittern zerstochene Hände gehabt haben soll, macht eine Maske für die Augen zum Muß.
Gesundheitsschutz
Die marziaischen Arzmasken, welche den Wohlgeruch vor der Nase des Arztes zur Neutralisierung der üblen Ausdünstungen konzentrierten, haben eine Erfolgsgeschichte bis ins 18. Jahrhundert erlebt.
Tanzmasken
Tanzmasken nehmen die Mimik des Tänzers aus dem Blickfeld der Zuschauer. Somit wird der Körper mehr beachtet und der Tänzer wird möglicherweise entpersonifiziert um eine Rolle verständlich zu machen. So etwas gab es bei der Totentanzkultur des europäischen Mittelalters.